Schutz vor Beschädigungen
Durch unachtsames Fahren über spitze, kantige Gegenstände oder Bordsteine kann der Reifenaufbau nachhaltig und leider auf den ersten Blick nicht sichtbar geschädigt werden. Daher sollten Sie oder der Fachmann Ihre Reifen regelmäßig auf Risse, Beulen oder eingedrungene Fremdkörper kontrollieren. Beschädigte Reifen sollten sofort demontiert werden! Pannensprays sind in diesem Zusammenhang nur als Notlösung für die Fahrt zur nächsten Service-Station geeignet!
Der richtige Luftdruck
Zu hoher oder zu niedriger Luftdruck verhindert den optimalen Kontakt des Profils zur Fahrbahn ! Die Folgen sind nicht nur übermäßig oder ungleichmäßiger Profilabrieb, sondern auch eine deutlich schlechtere Haftung. Der richtige Luftdruck sollte daher bei "kalten" (nicht warmgefahrenen) Reifen ca. alle vier Wochen kontrolliert werden. Niemals bei einem warmgefahrenen Reifen Luft ablassen! Beim Reservereifen sollte der Luftdruck um 0,5 bar höher sein, damit er optimal eingesetzt werden kann.
Profiltiefe beachten!
Die Profiltiefe muss laut Gesetzgeber mindestens 1,6 mm betragen. Wer mit weniger unterwegs ist, riskiert nicht nur seinen Versicherungsschutz, sondern bringt auch sich selber in Gefahr.. Wegen der stark wachsenden Aquaplaninganfälligkeit und den sich verschlechternden Fahr- sowie Bremseigenschaften sollten die Reifen schon vor Erreichen der Mindestprofiltiefe ausgetauscht werden.
Im allgemeinen gilt dabei:
Sommerreifen ab 3 mm Restprofiltiefe
Winterreifen ab 4 mm Restprofiltiefe
Wichtig: In Österreich müssen Winterreifen mindestens 4 mm Restprofil haben, wenn Winterausrüstung vorgeschrieben ist.
Auswuchten der Reifen
Mindestens einmal pro Jahr sollte ein Fachmann Ihre Reifen auswuchten. Auch beim Tausch von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt sollten alle Reifen ausgewuchtet werden. Das Auswuchten gleicht Gewichtsveränderungen (z. B. durch Abrieb oder Lagerung) wieder aus und stellt die Reifen optimal auf das Fahrzeug ein. Auf Wunsch wuchten wir Ihre Räder auch am Fahrzeug aus (siehe Feinwuchten und Matchen!).
Feinwuchten
Feinwuchten ist zumindest für die Räder der Lenkachse von PKW eine unerlässliche Maßnahme. Direkt am Kfz werden damit die Restunwuchten ausgeglichen, die durch geänderte Radzentrierung, Nabe und Bremsscheiben auftreten.
Matchen
Matchen ist ein Verfahren bei der Reifenmontage, das zum optimalen Rundlauf des Reifens beiträgt. Dabei werden die Rundlaufabweichungen von Rad und Reifen so miteinander kombiniert, dass sie sich gegenseitig weitgehend neutralisieren.
Achsvermessung
Einmal im Jahr sollten Sie Ihrem Fahrzeug eine Achsvermessung gönnen. Diese stellt Ihre Reifen wieder optimal auf das Fahrzeug ein. Sie beugt darüber hinaus ungleichmäßigen Verschleiß vor und garantiert, dass die Reifen perfekt auf das Fahrwerk abgestimmt sind und das Fahrverhalten positiv beeinflussen.
Reifenersatz unvermeidbar
Reifen müssen ersetzt werden, wenn die Mindestprofiltiefe erreicht ist oder eine irreparable Beschädigung aufgetreten ist. Ein weiterer Grund kann Überalterung (siehe Alterung) sein. Ist ein Reifen älter als 6 Jahre, sollte dieser nur noch in Notfällen eingesetzt werden!
Grundsätzlich gilt: an einer Achse möglichst nur Reifen gleicher Profilarten und –tiefen zu montieren. Auch sollten nur Reifen eines Herstellers auf einer Achse gefahren werden. Die Fahr- und Bremseigenschaften Ihres Fahrzeuges könnten sonst nachhaltig beeinträchtigt werden. Die Reifen müssen den Angaben des Fahrzeugscheines entsprechen! Erlaubt sind nur Reifen einer höheren Geschwindigkeitsklasse (ausgenommen Winterreifen!) oder mit einem höheren Lastindex. In einigen europäischen Ländern sind übrigens ausschließlich Sommer- oder Winterreifen (M+S) vorgeschrieben! In Österreich und Frankreich gilt dies für alle vier Radpositionen!
Alterung
Die Alterung von Gummi ist ein natürlicher Prozeß und bedeutet, dass sich Elastizität und Haftfähigkeit im Laufe der Zeit geringfügig verändern. Ein Prozeß, der sehr langsam erfolgt – und außerdem durch spezielle Alterungsschutzmittel in modernen Reifen noch verlangsamt wird. Dennoch sollte man z. B. einen Reservereifen, der mehr als 5 Jahre "untätig" im Kofferraum lag, nicht zusammen mit völlig neuen Reifen fahren!
Abriebsbild eines Reifens
Das Abriebsbild eines Reifens gibt dem Fachkundigen wertvolle Hinweise auf nicht optimale Einstellungen (siehe Achsvermessung) oder eventuelle Schäden am Fahrwerk (Achsgeometrie, Stoßdämpferdefekt etc.) Sinnvoll ist daher die regelmäßige Reifenkontrolle bei einem Reifenfachbetrieb (ca. alle 10 – 15.000 km).
Auch "Sägezahn" kann entstehen. So nennen Reifentechniker den ungleichmäßigen Abrieb an den Querkanten von Profilblöcken in Laufrichtung des Reifens. Als Folge treten im fortgeschrittenem Stadium oft lästige Vibrationen und Laufgeräusche auf. Rechtzeitiger Wechsel zwischen Vorder- und Hinterachse kann dem vorbeugen. In hartnäckigen Fällen fragen Sie uns um Rat (siehe Räderwechsel).
Reifenbezeichnungen
- 1: Reifennennbreite (in mm)
- 2: Querschnittsverhältnis (in %)
- 3: Bauart (Radial)
- 4: Felgendurchmesser (in Zoll)
- 5: Load-Index (Tragfähigkeitskennzahl)
- 6: Speed-Index (Geschwindigkeits-Symbol)
Speed-Index
Buchstabe am Ende der Größenbezeichnung, der über die maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit des Reifens Auskunft gibt. z. B. 205/55 R 15 87V
Q = bis 160 km/h
S = bis 180 km/h
T = bis 190 km/h
H = bis 210 km/h
VR = über 210 km/h
V = bis 240 km/h
W = bis 270 km/h
Y = bis 300 km/h
ZR = über 240 km/h
Load-Index
Die Tragfähigkeitskennzahl ist eine meist zweistellige Zahl am Ende der Größenbezeichnung:
z. B. 205/55 R 15 87V. Die Zahl 87 gibt Aufschluß über die Tragfähigkeit des Reifens. Tragfähigkeit 87 bedeutet hier z. B. 545 kg pro Reifen.
Warum Winterreifen?
Moderne Winterreifen habe einen höheren Anteil an Naturkautschuk und bleiben daher auch bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius elastisch und griffig; die ausgeklügelte Profilgestaltung trägt den oft nassen Straßen Rechnung, die Lamellentechnologie sorgt darüber hinaus für eine wirksame Verzahnung auch mit schneeglatten Fahrbahnoberflächen. Ihre Vorteile können Winterreifen allerdings nur bei ausreichender Profiltiefe – mindestens 4 mm – voll ausspielen.
Test auf winterlichen Fahrbahnen haben gezeigt, dass man bei Sommerbereifung mit einer Verdoppelung des Bremsweges rechnen muß. Beim Beschleunigen kann das Defizit sogar bis zu 80% betragen. Nicht zuletzt erhöht sich die Unfallgefahr duch stark verschlechterte Seitenführung.
Moderne Winterreifen bedingen keine Komforteinbußen und verschleißen nicht schneller als Sommerreifen. Sie sind auf optimale Nasshaftung ausgelegt und bremsen unter Berücksichtigung der meist niedrigen Temperaturen auf Nässe besser als Sommerreifen, dies um so mehr, wenn auch noch Schnee liegt. Auch in Punkto Optik sind keine Abstriche mehr zu machen. Fortschritte bei der Profilgestaltung erlauben in den meisten Fällen den Einsatz der gleichen Reifenbreite wie im Sommer.
Wie finde ich den richtigen Reifen?
Das wichtigste Auswahlkriterium muß immer die Fahrsicherheit sein. Dabei wird zuerst von der Leistungsfähigkeit und der Art des Fahrzeuges ausgegangen.
Es spielt allerdings auch der individuelle Fahrstil sowie der überwiegende Einsatz des Reifens eine Rolle. Fahrer, die einen eher sportlichen Fahrstil pflegen, sollten dem bei der Auswahl der Reifen Rechnung tragen, da sie mit der richtigen Reifenauswahl ein Plus an Dynamik, Sicherheit und Fahrspaß erzielen. Gleiches gilt für Fahrer, die eher den Komfort oder Wirtschaftlichkeit schätzen.
Jeder Reifen besitzt seinen eigenen Charakter, seine Stärken und Grenzen, die bei der Auswahl der Reifen eine Rolle spielen sollten. Bei Fragen hierzu oder zum Thema Umrüstung wenden Sie sich an uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!